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WINDRÄDER ENGE-SANDE:Sie sollen leiser und dunkler werden

Möglichst bald will die Gemeinde Enge-Sande zwei neue Windräder in Betrieb nehmen.
 
 
Möglichst bald will die Gemeinde Enge-Sande zwei neue Windräder in Betrieb nehmen.

In ihrer jüngsten Sitzung diskutierten die Gemeindevertreter in Enge-Sande über zwei technische Probleme der Windräder.

shz.devon  
18. Mai 2017, 11:47 Uhr

Rund anderthalb Monate, nachdem der Bau zweier Windräder in der Gemeinde Enge-Sande offiziell rechstkräftig wurde, schilderte der Geschäftsführer der zuständigen Betreiberfirma Offtec, Marten Jensen, jetzt den neuesten Stand zum Projekt. Unter anderem beschrieb er Probleme mit der Beleuchtung sowie der Drehzahl der Mühlen im Windpark Klingenberg/Offtec. Rund 35 Bewohner des Dorfes waren am Dienstag zur jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter in Bergers Dörpskrog gekommen, um zu erfahren wie es um die Windkraftplanung in ihrem Ort steht.

„Ziel ist es jetzt, die Nacht wieder dunkel zu bekommen“, sagte Marten Jensen. Dazu soll ein sogenanntes System zur bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) installiert werden. Im Moment würden verschiedene neue Modelle für die – zwei neuen und vier alten – Windräder geprüft. Es soll keine „unausgereifte Technik“ verwendet werden, da für ihn „Qualität und Funktionalität“ an erster Stelle stünden.

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Zudem wird die Drehzahl der Anlagen reduziert: Im Ruhezustand – das heißt wenn die Mühlen nicht am Netz sind – sollte die Drehzahl eigentlich bei sechs Umdrehungen pro Minute liegen. Momentan liege sie bei 15, sagt Bürgermeister Carsten-Peter Thomsen. „Das tut nicht Not und stört die Anwohner.“ Er pocht auf eine Beschleunigung des Verfahrens: „Wir wollen, dass das zügig umgesetzt wird – möglichst noch in diesem Jahr“, sagte er. Das Argument, dass es sich bei den Anlagen um Prototypen handele, die nur „schwer nachzurüsten sind“, lasse er nicht gelten. Der Betreiber sei jetzt in der Pflicht, den Vertrag mit uns als Gemeinde einzuhalten.

Auch Gemeindevertreter Carsten-Peter Petersen will, dass der Prozess jetzt in die Wege geleitet wird: „Wir dürfen nicht so lange warten“, betonte er.

Einige Zuhörer machten von ihrem Recht Gebrauch, sich, anders als sonst bei kommunalpolitischen Sitzungen üblich, auch während der Sitzung – außerhalb des Tagesordnungspunktes „Einwohnerfragestunde“ – zu Wort zu melden. Eine Zuhörerin warf der Gemeinde sowie dem Betreiber einen „Vertragsbruch“ des städtebaulichen Vertrages von 2011 zur Planung eines Offtec-Projekts vor: Ursprünglich hätten die Umdrehungszahlen schon von Beginn an geringer sein sollen, um die Menschen vor entsprechendem Lärm zu schützen. Carsten-Peter Thomsen bestätigte ihren Einwand, fügte jedoch hinzu, dass diese „Testphase“ nötig sei, um bestimmte technische Dinge einzustellen.

Seit Dezember 2015 plant die Gemeinde den Bau zweier neuer 3,6-Megawatt-Anlagen mit einer Gesamthöhe von 180 Metern, die jetzt errichtet werden. Die beiden Mühlen sollen den dortigen Windpark mit seinen bisher vier Windkraftanlagen nach Norden erweitern. Obwohl die zwei neuen Anlagen gegen eine Reihe von Ablehnungskriterien verstoßen, wie zu geringe Abstände zu einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet, einem Gemeindeweg und der Durchtrennung einer Biotopachse, haben es die Mühlen aufgrund ihrer Bedeutung als Trainingsanlage mit einer Ausnahmegenehmigung in den Regionalplan-Entwurf geschafft. Es sind Windkraftanlagen, die nicht gebaut werden, um das Stromnetz zu speisen, sondern damit Arbeiter an ihnen trainieren können.

Zahlreiche Bürger der Gemeinde, in der rund 1100 Menschen leben, sehen sich durch die veränderte Nutzung der umliegenden Flächen durch Windkraftanlagen und die aus ihr resultierenden Auswirkungen für Umwelt und Natur betroffen (wir berichteten).

Das Thema hatte in der Gemeinde in der Vergangenheit zu heftigen Debatten geführt. Unter anderem hatte sich ein Verein mit dem Namen Gegenwind gegründet. Mehr als 100 Einwände waren gegen die Errichtung der zwei zusätzlichen Windkraftanlagen im Enge-Sander Windpark Klingenberg, die das Unternehmen „Offtec“ in einer sogenannten Tabuzone plant, eingegangen. Auf der Sitzung am Donnerstag, 13. Juli, steht das Windkraft-Projekt in Enge-Sande erneut auf der Tagesordnung.

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– Quelle: https://www.shz.de/16850711 ©2019

 

shz: 0212.2011 Nordfriesland

Wir freuen uns, Ihnen hier einen Pressebericht zu zeigen.

In Enge-Sande werden Offshore-Techniker für den Einsatz fit gemacht

Enge-sande. "Alle reden über Offshore - wir tun was - als bisher einziges Unternehmen in Nordfriesland", erklärt Matthias Volmari. Er ist neben Marten Jensen und Andreas Rauschelbach einer von drei Geschäftsführern der Firma Offtec Base GmbH & Co. KG mit Sitz in Enge-Sande. Schleswig-Holstein habe in Sachen Offshore-Windkraft bisher noch nicht viel zu bieten, sind sich die drei einig. Die Firma Offtec (Offshore Trainings- und Entwicklungs-Cluster) arbeitet mit Hochdruck daran, dies zu ändern. Auf einer Fläche von 127 Hektar des früheren Munitionslagers in Enge-Sande entsteht derzeit ein Training- und Ausbildungszentrum für Offshore-Windkraftanlagen-Mitarbeiter.

Andreas Rauschelbach schätzt den Bedarf an operativ tätigem Personal für den laufenden Service auf eine halbe bis eine Kraft pro Offshore-Windkraftanlage. Eine Ausbildung auf offener See wird es aus versicherungstechnischen Gründen nicht geben. Und da die Windenergie-Firmen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen sind, sehen sich die Offtec-Geschäftsführer mit ihrem Trainings- und Ausbildungs-Cluster auf einem guten Weg. "Der Kunde sagt uns, welche Standards er haben will. Wir bieten die Infrastruktur."

Wichtig ist zum einen die spezifische, fachliche Qualifikation der Fachkräfte für den Offshore-Bereich, die in Enge-Sande geschult werden soll. Wer hierhin kommt, ist kein Neuling in der Branche, sondern hat in der Regel schon im Onshore-Bereich gearbeitet. "Wir wollen mit Offtec die gesamte Palette anbieten", erklärt Andreas Rauschelbach. Treffgenau sollen die Angebote für die Firmen zusammengestellt werden.

Matthias Volmari: "Wir trainieren hier an Real-Offshore-Prototypen. Ein beträchtlicher Teil aller derzeit geplanten Offshore-Anlagen sind von der Firma Siemens Windpower. Sie kommen hier bei uns zur Anwendung." Derzeit werden drei Kilometer von der Base entfernt auf dem Enge-Sander Klingenberg vier Siemens-Anlagen aufgebaut. Es handelt sich um zwei 3,6 Megawatt-Anlagen mit einem Rotor-Durchmesser von 120 Metern. Neu sind zwei getriebelose 3,0 Megawatt-Anlagen mit einem Rotor-Durchmesser von 101 Metern. Die Naben-Höhe der Anlagen beträgt 90 Meter für die SWT 3.6-120 und 79 Meter für die SWT 3.0-101-DD. Andreas Rauschelbach: "Mit etwas Glück können schon Ende des Jahres erste Trainings im Offtec-Field angeboten werden." Natürlich produzieren die Übungsanlagen Strom. Betrieben wird das Feld wie ein Bürgerwindpark. 160 Familien aus allen Ortsteilen Enge-Sandes haben Anteile im Wert von 1000 bis 30000 Euro gezeichnet.

Geplant sind auf dem Schulungsgelände in Enge-Sande sowie auf dem Offtec-Field zunächst offene Basis- oder Standardtrainings. Eine Ausbildung beläuft sich, je nach Bedarf, auf eine bis vier Wochen. Das Alleinstellungsmerkmal liegt in den Detailtrainings. Benötigt werden neben den Service-Technikern beispielsweise Fachkräfte, die die Installationen im Meer vornehmen. Dazu gehören die Netz-Installation, die Kabelverlegung oder das Einrichten von Umspannwerken der Offshore-Anlagen.

Neben der fachlichen spielt die sicherheitstechnische Qualifikation eine wichtige Rolle. Entscheidend ist, Unfälle gar nicht erst entstehen zu lassen. Auf den Offshore-Windkraft-Anlagen mitten im Meer muss alles Hand in Hand gehen - sowohl bei der täglichen Arbeit als auch im Notfall. Andreas Rauschelbach: "Die Leute müssen draußen funktionieren. Entsprechend haben wir verschiedene Module im Angebot." Priorität bei den Gebäude-Neubauten hat das Sea Survifal Training Center (SOS-TC), um es möglichst rasch für die Ausbildung zur Verfügung stellen zu können. Hier werden an einem Übungsturm sowie in einem Wasser becken mit Wellenanlage reale Rettungs szenarien trainiert: Mann über Bord-Manöver, Retten aus dem Wasser oder aus dem Heli-Hoist, einem nach oben offenen Käfig auf dem Anlagen-Dach, oder Brandbekämpfung. Für letztere werden eigens zwei kleinere der insgesamt 40 ehemaligen Munitionsbunker auf dem Gelände hergerichtet. "Wichtig ist es zunächst, auf dem ehemaligen Munitionsdepot-Gelände bestehende Gebäude in Nutzung zu bringen", erklärt Rauschelbach. So wird das Technical Trainings Center (TCC) mit Laboren und Schulungsräumen in der 2004 erbauten, ehemaligen Flugkörper-Teststation untergebracht.

Die Ansiedlung auch anderer Firmen aus der Branche ist ausdrücklich erwünscht. Die Firma Easy-Wind mit 15 Beschäftigten hat ihren Produktionssitz bereits hierher verlegt. Weitere werden folgen. Marten Jensen unterstreicht den Cluster-Gedanken: "Auch wenn wir mit Siemens zusammenarbeiten: Das Zentrum ist offen für jeden." Andreas Rauschelbach: "Wir wollen zeigen, dass ein Cluster der einzige Weg ist, den Ausbildungs-Bedarf bezahlbar zu befriedigen." Dabei setzten die Initiatoren auf die Bereitschaft der Unternehmen, Realtechnik für die Windkraft oder die Sicherheitsausbildung zur Verfügung zu stellen. Die Offtec-Geschäftsführer sehen ihr Unternehmen nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum Bildungszentrum Erneuerbare Energien (BZEE) in Husum - eben um den Offshore-Bereich. Angestrebt werden Ausbildungsziele von Level 3 bis 7 für Offshore-Technik.

Die Betreiber sind sich sicher, dass von ihrem Konzept nicht nur die Region, sondern das ganze Bundesland profitieren wird. Gemeinden, Amt und Kreis stehen voll hinter dem Offtec-Projekt, erklärt Matthias Volmari und ist dankbar für die Unterstützung. Mehr Engagement hätte er gerne von der Landesregierung gesehen. Denn während das Großprojekt an der Westküste privatwirtschaftlich finanziert wird, plant das Land derzeit die Schaffung eines ähnlichen, nicht so umfangreichen Projekts an der Ostküste - unter Verwendung von Steuergeldern.

Die bis Anfang 2011 durch die Bundeswehr genutzte Liegenschaft wird derzeit noch mit fossilen Energien beheizt. Für die Offtec-Base kein Zukunftsmodell, daher wird umgestellt. Hier greift das Projekt Greentec. Es umfasst die Anwendung von regenerativen Energien für die gesamte Liegenschaft. Dazu gehört die Energieversorgungs-Sicherheit des Areals. Aber auch die Entwicklung und Vermarktung von Speichertechnologie, Elektro-Mobilität, Solar-Energie oder die Biogas-Verstromung gehören dazu.

Neben den genannten Geschäftsfeldern bietet Offtec auch Beratungsleistungen (Erstellung von Sicherheitskonzepten und Personalmanagement für den Offshore-Bereich) an. Die Kern-Aufgaben werden derzeit noch von sechs Mitarbeitern erledigt. Dazu gehören neben den Geschäftsführern ein Projektmanager sowie zwei Team-Assistentinnen. Volmari: "Wir fangen erst einmal mit einem kleinen, überschaubaren Team an. Aber wir sind expansionsfähig."

Bürgerwind Enge-Sande Betriebs GmbH & Co. KG